Smart Hospital II

Online Anamnese-Bogen zur individuellen und sprachsensiblen Patientenaufnahme in der Urologie des Klinikum Nürnbergs. 2023-2024 beauftragt durch das Klinikum Nürnberg, wissenschaftlich begleitet durch das Institut für E-Beratung.


Ziel des Vorhabens ist es Patient*innen der Urologie im Klinik Nürnberg einen modernen, digitalen Weg zur ambulanten Aufnahme anzubieten. Zeitgleich sollen medizinische Fachkräfte entlastet werden. Im Optimalfall nutzen Patienten den Onlinebogen in den Vortagen der Aufnahme und können so alle wichtigen Unterlagen zusammentragen und so einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Behandlungsqualität leisten.
Aber auch das Ausfüllen des Onlinebogens im Wartebereich, beispielsweise auf einem Tablet oder Smartphone, kann bereits eine Verbesserung bieten. Der Onlinebogen kann mit Hilfetexten und vertiefenden Links angereichert werden. Er kann die überfordende Wirkung langer, schwer lesbarerer medizinischer Texte mildern, durch ein aufgelockertes, individuell geführtes Lesen und Ausfüllen durch seine dynamischen Baumstruktur mit Filterfragen. Dies verkürzt die Bearbeitung ohne Qualitätsverlust.
Der Onlinebogen kann auf Basis von strukturierten Fragen in mehreren Sprachen ausgeliefert, leichter verstanden und in gewünschte Sprachen übersetzt werden und damit Sprachbarrieren überwinden. Die Ansprache in der eigenen Sprache kann Patienten Ängste nehmen und, in einem nächsten Schritt ggf. nicht-deutschsprachigem medizinischen Personal Sicherheit geben. Die Qualität der Antworten kann sich damit signifikant verbessern und das anschließende Ärzt*in-Patient*in-Gespräch für beide Seiten erleichtern.
Aktuell werden auf Papier erhobene Anamnesedaten noch per Hand in die Patientenkartei oder -akte übertragen. Onlinebögen können den administrativen Aufwand verringern. Ohne zusätzlichen Aufwand sind anonymisierte Auswertungen und Statistiken möglich.
Der Onlinebogen kann im Wartezimmer auf einem Tablet oder Smartphone oder bereits im Vorfeld zuhause beantwortet werden und bleibt bis zur Übergabe in der Aufnahme im Besitz des Patienten, der Patientin. Eingesetzt wird hierfür die browserbasierte E-Beratungssoftware mit hohem Sicherheitsstandard.
Das Vorhaben wird vom Institut für E-Beratung wissenschaftlich begleitet. Vorgesehen sind begleitenden Befragungen der Patient*innen und aufnehmenden Verwaltungspersonen, wie auch der Ärzt*innen und Medizinischen Fachangestellten, überwiegend über Feedbackbögen. Zyklisch findet teilnehmender Beobachtung statt und einzelne Interviews sowie eine vergleichende Analyse analoger wie digitaler Antworten sind geplant.